Freitag, 19. April 2024

Dienstabend am 06.08.2021

Das nennt man dann wohl Glück gehabt. Unser sommerlicher August-Dienst konnte exakt zwischen zwei Unwetterzellen, die über NINA gemeldet waren, stattfinden. Eine Stunde vor dem Dienst war der Himmel über Padenstedt doch sehr dunkel bewölkt und der Dienstabend stand unter keinem guten Stern. Pünktlich zum Antreten am Gerätehaus hatte sich das Wetter dann beruhigt und bis zum Übungsende blieb glücklicherweise auch der Regen aus. Bei der Einsatznachbesprechung kippte die Wetterlage dann erneut und die Besprechung wurde von Regen, Blitz und Donner begleitet.

Begrüßung und Übungsbeginn am Gerätehaus - eine motivierte und schlagkräftige Truppe

Nach kurzer Begrüßung wurden Teile und Randbedingungen der Übungslage auf dem Marienhof erläutert. Aus ungeklärter Ursache war es in der Verladehalle zu einem Brand gekommen, der sich aufgrund der dort lagernden Verpackungsmaterialien schnell ausbreitete. Bei Eintreffen des ersten Fahrzeugs stand die Halle bereits in Vollbrand und drohte auf das angrenzende Wohnhaus und eine weitere Lagerhalle überzugreifen. Drei Kinder konnten das Wohnhaus nicht mehr eigenständig verlassen, da der Treppenraum des Untergeschosses bereits verraucht waren.

Nach kurzer Erkundung legte der Einsatzleiter den Einsatzschwerpunkt des LF10 auf die Rettung der drei Kinder. Im Anschluss wurden erste Löschversuche unternommen, um in erster Linie eine Ausbreitung auf andere Gebäude zu verhindern. Die Verladehalle war bereits bei Eintreffen der Kräfte nicht mehr zu retten.

Aufbau des Löschangriffs durch die Gruppe des LF10

Die Besatzung des LF8/6 und weitere nachrückende Kräfte wurden mit dem Aufbau einer Wasserversorgung beauftragt. Aufgrund eines defekten Hydranten musste schnellstens eine Alternative her. Ca. 250m vom Hof entfernt befindet sich ein landwirtschaftlicher Brunnen, der eigentlich zur Bewässerung der Spargelfelder genutzt wird. Mittels eines Adapters des Betriebs, der erst organisiert werden musste, konnte hier glücklicherweise unsere mobile Pumpe (PFPN 10-1500) angeschlossen werden. Als Alternativen gäbe es in 400 bzw. 600m Entfernung (Luftlinie) zwei Teiche.

LF8/6 auf dem Weg zum Brunnen

Parallel wurde, wie bei den zwei Übungsdiensten zuvor, die Einsatzdokumentation im Team "ELW" durchgeführt. Für diese Gruppe wurde die Lage nach ca. 30 Minuten Einsatzdauer "virtuell" modifiziert. Der Brand hatte sich schlagartig auf die Lagerhalle ausgebreitet, sodass weitere Wehren alarmiert wurden, die in das Einsatzgeschehen und die Lagekarte integriert werden mussten. Weiterhin kommen durch die Größe und Dauer des Einsatzes weitere Aufgaben hinzu, die im ELW bearbeitet werden. Bereitstellungsräume müssen definiert werden. Verpflegung wird organisiert. Ein Funkkonzept mit Rufgruppen für die einzelnen Einsatzabschnitte wird erstellt und vieles mehr.

Noch ist der "ELW" nicht Rot, aber wir üben bereits fleißig die neuen Prozesse

Inklusive Rückbau dauerte die Übung ca. 90 Minuten, sodass die Fahrzeuge noch vor Einbruch der Dunkelheit und dem nächsten Gewitter wieder abfahrbereit waren. Es folgte die erwähnte Einsatznachbesprechung mit vielen wichtigen Erkentnissen und folgendem Fazit: 1. Alle Teilnehmer hatten gut zu tun und jeder hat Potenziale aus der Übung für die Zukunft mitgenommen. 2. Außenhöfe stellen in jeglicher Hinsicht eine Herausforderung dar. 3. Alle Teilnehmer sind trocken und unverletzt wieder Zuhause.

Danke an Familie Reimers, dass wir diese praktischen Erfahrungen sammeln durften.